- ostpreußische Trachten.
- ọstpreußische Trachten.In Ostpreußen wurde regionale Tracht bis ins späte 19. Jahrhundert getragen:In der Danziger Niederung bestand die festliche Männertracht bis ins 18. Jahrhundert aus ledernen Kniehosen, knielangem braunem oder blauem Tuchrock (Koschgeng) mit zwei Reihen Silberknöpfen, schwarzem Filzhut oder winterlicher Pelzmütze. Die Frauen trugen zum gefalteten Rock eine kurzärmelige, vorn mit einer Silberkette verschnürte Jacke (Foderhemd), dazu die »hohe Mütze«, Schnebbenhauben oder bestickte Mützen, über die im Winter ein Tuch gebunden wurde.Das Preußische Oberland hatte eine ausgeprägte Frauentracht aus schwarzem Tuchrock mit Seidenband, knapp anliegender Schoßjacke aus farbigem Wollstoff und einer weißen oder senkrecht gestreiften Schürze. Das schwarze oder weiße »Mützchen« wurde mit handbreiten Bändern unter dem Kinn gebunden. Charakteristisch für die Männertracht waren der blaue Pelerinenmantel und der meterlange Wollschal (Schärf).Die Frauentracht der Elbinger Höhe zeigte die kapuzenartige dunkle »Krullhaube« mit weißem Spitzenvordach; zum bunt gestreiften Wollrock und zur langärmeligen Jacke mit Vorriegel auf der Brust gehörten eine Schürze und ein bunt gemustertes Schultertuch.Im Ermland trugen die Frauen bis um 1900 Hauben mit Metallstickerei auf Samt oder Seide und hinten herabfallenden geblümten Seidenbändern. Zum langen Wollrock gehörte das tief ausgeschnittene rote Leibchen und das schwarze Schultertuch mit farbig gemustertem Rand. Frauen und Männer trugen gestrickte, mit Perlen verzierte »Maukes« (Pulswärmer).Die Männertracht des Memellandes bestand aus roten Westen und langen blauen Tuchröcken; die Frauentracht kennzeichneten lebhafte Farben und vielfältige Stick- und Webmuster.
Universal-Lexikon. 2012.